MyDGKN
Twitter
Twitter
Kompetenzenorientiertes Medizinstudium – jetzt zum Download

Das Institut für medizinische und pharmazeutische Prüfungsfragen (IMPP) hat den „1. Gegenstandskatalog Medizin“ (GK) veröffentlicht. Der neustrukturierte GK ist besonders für alle an der Ausbildung von Medizinstudierenden Beteiligten relevant.

Download 1. Gegenstandskatalog Medizin

Das EEG zählt zu den Lernzielen in den ersten 4 Semestern

„Der neue kompetenzorientierte Gegenstandskatalog greift wichtige Methoden und Themen der DGKN auf und trägt somit zur Stärkung unseres Feldes in den neuen Generationen von Medizinern und Medizinerinnen bei“, so DGKN-Vorstandsmitglied Prof. Dr. Christian Grefkes von der Klinik für Neurologie des Klinikums der Universität zu Köln. Er sieht im ersten Gegenstandskatalog die neurophysiologischen Kompetenzen ausreichend repräsentiert, etwa in den Bereichen EEG, EMG, ENG, EP (Kapitel VII.3.11.1) oder schlafmedizinische Diagnostik (Kapitel VII.3.11.1).

Dr. Ricardo Kienitz, Frankfurt, Sprecher der Jungen Klinischen Neurophysiologen (JKN), begrüßt den neuen Gegenstandskatalog und die kompetenzorientierten Neuausrichtung des Medizinstudiums: „Neben der Stärkung der Wissenschaftskompetenz sind auch die aufgewertete Arzt-Patienten-Kommunikation und klinischen Fertigkeiten hochrelevant für die sinnvolle und korrekte Anwendung der neurophysiologischen Methoden der DGKN.“

Die Zukunft der Medizinerausbildung: Kompetenzen statt Fakten

Der Gegenstandskatalog Medizin veranschaulicht die kompetenzorientierte Weiterentwicklung und Neustrukturierung der aktuellen Gegenstandskataloge (GK) gemäß dem „Masterplan Medizin 2020“. Die Änderungen basieren auf den Gegenstandskatalogen sowie dem Nationalen kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin (NKLM). Diese Aktualisierungen bedeuten gleichzeitig einen großen Schritt in Richtung „constructive alignment“, damit Lernziele, -inhalte und -methoden bereits in der Planung zwischen Lehrenden und Lernenden angeglichen werden können. Veröffentlicht ist der GK Stand November 2020, der in diesem Stadium allerdings noch nicht als Grundlage eines Staatsexamens zu sehen ist. Er enthält zahlreiche Innovationen. Erstmals

  • ist der Gegenstandskatalog komplett mit dem Nationalen kompetenzbasierten Lernzielkatalog Medizin abgestimmt, also die Inhalte der Staatsprüfungen beziehen sich auf die Lehrinhalte.
  • ist der Katalog konsequent kompetenzorientiert aufgebaut.
  • sind ein Menschenbild und ein Absolventenprofil mit den Arztrollen, EPAs (Entrustable Professional Activities), d. h. typischen, abgeschlossenen ärztlichen Tätigkeiten, und professionellen wissenschaftlichen Tätigkeiten dem Katalog vorangestellt. Das Absolventenprofil beschreibt, welche Tätigkeiten die Berufsanfängerin und der Berufsanfänger von ihrem/seinem ersten Arbeitstag an durchführen können soll bzw. was von einer Absolventin und einem Absolventen sicher erwartet werden kann. Daran orientieren sich die beschriebenen Kompetenzen, Teilkompetenzen und Lernziele.
  • sind neuere „Themen“ wie Rehabilitation, Patientensicherheit, Digitalisierung, öffentliches Gesundheitswesen, Kommunikation, Interprofessionalität etc. konsequent in den gesamten Katalog integriert.
  • ist die Verknüpfung von Grundlageninhalten mit klinischen Inhalten sowohl für die Semester 1 bis 4 als auch für die Semester 5 bis 10 in einem Katalog abgebildet.
  • sind alle Abschnitte der Ärztlichen Prüfung in einem Katalog zusammengefasst; durch eine sogenannte „Meilenstein-Markierung“ wird dann festgelegt, welches Lernziel in welcher Kompetenztiefe wann im Studium spätestens gelehrt worden sein muss und entsprechend auch zu welchem Prüfungsabschnitt es geprüft werden darf. 

Das IMPP ist gemäß Staatsvertrag der Länder für die Erstellung der Gegenstandskataloge für die schriftlichen Prüfungen in Medizin, Pharmazie und Psychotherapie zuständig.

Die Weiterentwicklung der Gegenstandkataloge erfolgt unter dem Motto „Vom Faktenwissen hin zur Kompetenzorientierung“ und hat das Ziel die berufsübergreifende Zusammenarbeit zwischen Medizin, Pharmazie und Psychotherapie zu stärken und dadurch Fachkräfte bestmöglich auf die heutigen Herausforderungen im Gesundheitssystem vorzubereiten.